York Höller - Oper


Meister und Margarita

UA: Paris , 20. Mai 1989, Grand Opera (Palais Garnier)

Inszenierung: Hans Neuenfels

Armstrong / Hermann / Johnson / Orchester der Pariser Oper / Lothar Zagrosek

 

2. Inszenierung: Köln, 1. November 1991, Oper der Stadt Köln

Inszenierung: Friedrich Meier-Oertel

Schmiege / Salter / Mazura / Gürzenich-Orchester der Stadt Köln / Lothar Zagrosek

CD-Edition bei col legno (siehe Diskographie)

 

3. Inszenierung: Hamburg, 14. September 2013, Hamburger Staatsoper

Inszenierung: Jochen Biganzoli

Damian / Henschel / Welton / Philharmoniker Hamburg / Marcus Bosch

 

4. Inszenierung: Köln, 03. April 2022, Oper Köln

Inszenierung: Valentin Schwarz

Bastidas-Gamboa / Borchev / Kristinsson / Gürzenich Orchester Köln / de Ridder


Klangbeispiele

II Akt, 4. Szene (Ausschnitt)

"Der große Satansball" (Anfang)


"Empfänger des Rolf-Liebermann-Komponistenpreises für die beste von 1987 bis 1990 in Europa uraufgeführte Oper ist York Höller." (Jury des Rolf-Liebermann-Preises der Körber Stiftung, Hamburg)

 

"Meilleure création musicale française "Maître et Marguerite" par York Höller à l'Opera de Paris" (Palmarès du Syndicat de la Critique Dramatique et Musicale)

 

"York Höller ist in seinem ersten Werk für das Musiktheater ein großer Wurf gelungen" (Opernführer für Fortgeschrittene)

 

"Denn Höllers 1989 in Paris uraufgeführte, ursprünglich von der Hamburgischen Staatsoper in Auftrag gegebene, somit nun endlich an den Ort ihrer Bestimmung „heimkehrende“ Oper ... ist zu einem Meister-Werk der Moderne gereift" (Opernwelt)

 

"York Höller schrieb eine paßgenaue, auch in die Welt der Zitate ausschweifende Partitur, die durch strenge Form zum Resultat einer spannungsreichen, kompakten Komposition führte: ein Sonderfall unter den neueren Stücken für das Musiktheater." (Theater heute)

 

„Dieser hoch spannende, atmosphärisch dichte und stringent umgesetzte Opernabend wurde zu einem Ereignis der besonderen Art, das bereits jetzt einen festen Platz in den Annalen der Hamburger Oper einnimmt.“ (Der Opernfreund)

 

"Die Sing- und Sprechpartien unterfängt, umgibt, vermittelt oder konterkariert Höller mit einer dramatischen, also bildkräftigen und vorwärtstreibenden Theatermusik, die das orchestrale Klangspektrum ebenso maßvoll wie virtuos einsetzt, um die Leiden des Meisters um seinen Christus-Roman, die Lügen strafenden Eingriffe des Teufels, die von ihm inszenierten, klärenden Verwirrspiele und surrealen Geschehnisse im Schriftstellerhaus, in der unheimlichen Wohnung, der psychiatrischen Klinik, beim Satansball, auf dem Schädelberg und auf den Sperlingsbergen in Spannung zu halten und jedem Spielort seine eigene Couleur locale anzutragen – eine imponierende schöpferische Tat." (Neue Zeitschrift für Musik)

 

"York Höller, der es in den vergangenen Jahrzehnten wie nur wenige andere verstanden hat, instrumentale und elektronische Klänge in eine vollkommen "natürlich" wirkende Klangwelt zusammenzuschmelzen, erreicht mit diesem Werk auch auf der Opernbühne ein äußerst spannungsreiches und sinnliches Musizieren, welches die Szenen plastisch gestaltet und auseinander erwachsen läßt." (Klassik heute)

 

"Es wird immer wieder ein Vergleich mit der Partitur 'Der Soldaten' von York Höllers Lehrer Bernd Alois Zimmermann angestellt. Dieser Vergleich zielt aber, wie an diesem Abend in Hamburg zu hören war, ins Leere. Während Zimmermann die Pluralität ins Äußere verlegt und den Zuhörer massiv damit konfrontiert, komponiert Höller zarte Klangstrukturen, bei denen man genau zuhören muss, um die Polyphonie zu hören. York Höllers Musik erzählt uns alles das, was der Text auslässt, mit einer ergreifenden meditativen Ruhe, die aus diesen filigranen Klängen und zarten komplexen Rhythmen resultiert." (Klassik.com)

 

"... une musique très dense, avec une multitude de "points de vue", mêlant judicieusement orchestre symphonique, musique électronique et concrète, jazz et rock, sans oublier l'utilisation comme un matériau sonore de films muets très intenses qui servent d'interludes et "dopent" l'action." (Le Monde, Paris)

 

"Bulgakov in musica: un ingegnoso macigno" (la Repubblica, Rom)

 

"York Höller ha dejado su huella en la historia de la opera y en la del Palais Carnier." (Opera international)

 

"Höllers sowohl instrumentale wie elektronische Musik, die simultan erklingt, ist wunderschön, spannend und schlüssig in ein Gesamtkunstwerk eingebettet." (Der Standard, Wien)

 

„ Insgesamt hat Höller die Handlungsstränge des Romans erstaunlich geschickt verdichtet und theatralisch wirkungssicher disponiert. . . So gilt von der Inszenierung dasselbe wie von York Höllers Oper: Sie funktioniert und interessiert, und das über eine Länge von drei Stunden hinweg. Was man wirklich nicht von jedem Musiktheaterwerk aus den letzten drei Jahrzehnten behaupten kann. Das Hamburger Publikum jedenfalls ist am Ende hellauf begeistert.“ (Süddeutsche Zeitung)

 

"This is a powerful and hugely imaginative work, richly scored and carefully plotted." (The Guardian, London)

 

"An der Staatsoper gelingt der Glücksfall einer Produktion, die ein schwieriges Stück exemplarisch zu neuem Leben erweckt." (FAZ)

 

"Diese Produktion ist eine der überzeugendsten der sich 2015 zu Ende neigenden Intendanz von Simone Young an der Hamburgischen Staatsoper. Endlich hat man wirklich einmal etwas gewagt und gewonnen. Auch andere Opernhäuser sollten den immensen Aufwand von York Höllers kongenialer Adaption von Bulgakovs Roman zu realisieren nicht scheuen. Es lohnt sich!" (Deutschlandfunk)

 

„Eine der großen Literaturopern des 20. Jahrhunderts“ (Kölner Stadt-Anzeiger)

 

"...schon jetzt läßt sich diese (deutschsprachige) Höller-Oper al eines der wichtigsten Werke des Musiktheaters in den achtziger Jahren rühmen.) (Bonner General-Anzeiger)

 

„Es wird immer wieder ein Vergleich mit der Partitur 'Der Soldaten' von York Höllers Lehrer Bernd Alois Zimmermann angestellt. Dieser Vergleich zielt aber, wie an diesem Abend in Hamburg zu hören war, ins Leere. Während Zimmermann die Pluralität ins Äußere verlegt und den Zuhörer massiv damit konfrontiert, komponiert Höller zarte Klangstrukturen, bei denen man genau zuhören muss, um die Polyphonie zu hören. York Höllers Musik erzählt uns alles das, was der Text auslässt, mit einer ergreifenden meditativen Ruhe, die aus diesen filigranen Klängen und zarten komplexen Rhythmen resultiert.“ (klassik.com)

 

"Höllers elektronisch klug beflügelte Musik hat ihre erstaunliche Faszinationskraft bewahren können. Sie überzeugt vor allem in den stilleren, sparsam instrumentierten und lyrisch bewegten Momenten.“ (dpa) „Das Stück von 1989 hat nichts an Witz und Kunstsinn verloren ... Höllers Erfindungskraft und sein Geschick im Umgang mit den Notwendigkeiten der Bühne beeindrucken ... nach wie vor.“ (Neue Zürcher Zeitung)

 

"Eine der besten 10 Opern aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist York Höllers – Der Meister und Margarita.

Eine Literatur-Oper, die in ihrer Einbeziehung elektronischer Verfahren so vielschichtig wie ideenreich ist. York Höller hat die satirische Romanvorlage von M. Bulgakow geradezu altmeisterlich als klassisch-modernes Musiktheater (inklusive Bühnenmusiken: z.B. Jazz-Combo) in Szene gesetzt, mit viel Sinn fürs Groteske, der auch das selbst eingerichtete Libretto auszeichnet…Wenn Höller seine elektronischen Erfahrungen ausspielt, wird es besonders fesselnd, sie werden hier freilich in den illustrativen Dienst des visuell opulenten Bühnengeschehens gestellt. Gilt es die Sphäre des Teufels oder des Irrsins zu beleuchten, vermengen sich die Klänge der Zuspielbänder mit dem Orchester zu unwirklich schillernden Klanglandschaften.“ (FONOFORUM, 2021)

 

"Die Oper folgt dieser Erzählung, und somit ist natürlich viel Gelegenheit für Unsinn geboren, den York Höller mit wundervollen Klanggestalten und höchstem Aufwand vertont… Die Klanggebilde ruhen auf einer irisierenden Harmonik, hineingeflochten sind die Singstimmen, deren deklamatorischer Gestus an Alban Bergs "Wozzeck" erinnert. In Köln versteht man dabei jedes Wort. . . die musikalische Qualität ist umwerfend.“ (Süddeutsche Zeitung, 2022)

 

"Hier ist die Musik allerdings auch optisch gleichberechtigt, da das Gürzenich-Orchester neben der Spielfläche voll einsehbar ist. Ergänzt durch die Tonbandzuspielungen (wegen der technischen Entwicklung seit deren Entstehung eine Herausforderung) machen Dirigent, Orchester und die Technik im Staatenhaus aus der Provisoriumsnot eine Klangtugend. Ein Universum, in das man eintaucht, um Teile einer Geschichte aufzuschnappen, die (zu) oft in einem verrätselten Bilderstrom zu versinken droht. Dabei ist Bulgakows Geschichte doch so beklemmend aktuell.“ (Neue Musikzeitung, 2022)

 

„Imponierend ist die Leistung des Ensembles, das mit makelloser Textverständlichkeit, vitalem sängerischem Schwung und hoher Spielenergie für einen spannenden Theaterabend sorgt.“ (Kölner StadtAnzeiger, 2022)

 

"Musikalisch ein Ereignis: York Höllers Musiktheater «Der Meister und Margarita» in Köln In Köln aber strahlt im Grunde nur die Musik. Das aber kräftig. André de Ridder verführt das fabelhafte Gürzenich-Orchester Köln zu einem hochgradig transparenten und pointierten Spiel, dessen einziger Nachteil ein akustischer (und aufgrund des fehlenden Grabens im Staatenhaus selbstredend verzeihbarer) ist: Während die Einspielungen der 4-Kanal-Tonbänder und die Live-Elektronik (wie ebenfalls der digitale Synthesizer im Orchester) den gesamten Raum durchspülen, dringt der «analoge» Klang nur von der rechten Seite, wo die Musikerinnen und Musiker postiert sind, an unsere Ohren. Gleichwohl ist ein Höhepunkt des Abends der beinahe schon legendäre «Große Satansball» in der dritten Szene von Akt zwei: ein polystilistisches, zitatgetränktes Intermezzo, in dem sich Höller mit Lust und Wonne durch die Musikgeschichte «rockt» und den wichtigsten «Faust»-Vertonungen seine Ehre erweist.“ (OPERNWELT, 2022)

 

"Und die entscheidende Erkenntnis dieses Abends ist letztlich doch, dass „Der Meister und Margarita“ gespielt werden muss. In jedem Fall. Mit einer Regisseurin oder einem Regisseur, die oder der sich diesem großartigen Stück enthusiastisch stellt. Und das hoffentlich nicht erst in 30 Jahren.“ (Die Deutsche Bühne, 2022)

 

"Die Musik: Der einbrennende Personalstil Höllers klingt nach 30 Jahren taufrisch und aufregend.“ (KÖLNISCHE RUNDSCHAU, 2022)